2004-07-14: "Special: Die Formel Schumacher""

Unser Maitre Alex ist derzeit auf Fortbildung, um sein Fachwissen rund um den Globus neu zu trainieren. Ein Jahr lang wird er auf allen Kontinenten der Erde auf die Suche nach den neuesten geheimen Hintergrundinformationen zur Expansion des Formel-1-Zirkus gehen. Während dieser Zeit braucht Ihr aber dennoch nicht auf fundierte Infos zu verzichten. Die Rechercheabteilung des Tip Club Arnsberg wird Euch auch während der Abwesenheit vom Chefanalytiker Alex mit aktuellen Berichten versorgen.

Was Alex dabei erlebt, könnt Ihr auf www.AlexSapp.com nachlesen.


Hier präsentieren wir Euch nun unser erstes AlexCorner-Special:

Die Formel Schumacher

Langeweile ist in der Formel 1 leider nichts Neues. Allerdings setzt diese Saison dem Ganzen noch die Krone auf. Elf Rennen und sage und schreibe zehn mal hat Michael Schumacher den Grand Prix gewinnen können. Nur in Monaco, wo es den Tunnelzwischenfall gegeben hat, kam Schumacher nicht ins Ziel. Für Schumiten ist jetzt an jedem Rennwochenende eine Siegesfeier angesagt, für neutrale Zuschauer oder Schumi-Gegner interessiert nur noch Platz zwei abwärts.

Und da ist Spannung nun wirklich angesagt. Ob es an ihrer Hausstrecke in Silverstone lag oder am neuen Boliden, McLaren Mercedes hat sich mit dem zweiten Platz von Kimi Raikkonen am Wochenende wieder zurück gemeldet. BAR-Honda kam unweit von seinem Firmensitz nur auf Platz vier mit Jenson Button. Der Brite stand ebenso wie der zweite Ferrari-Fahrer Rubens Barrichello, der Dritter wurde, aber schon mehrfach auf dem Podium. Hinzu kommen die in Silverstone enttäuschenden Renaults. Dass David Coulthard in diese Phalanx einbrechen kann und einen Podiumsplatz erreicht, ist eher unwahrscheinlich. Zwar hat der Schotte mehr Zielankünfte als Kimi, aber er fährt immer nur um die hinteren Punkteränge mit. Das wird sich auch in der restlichen Saison nicht ändern, auch wenn der Silberpfeil wieder im Kommen ist. Allerdings sollte man Mercedes auch nicht überbewerten. Die Streckenkenntnisse in Silverstone kamen dem McLaren-Team entgegen. Wie groß der Schritt nach vorne ist, wird sich erst in den nächsten zwei Rennen zeigen. Hockenheim und Budapest werden darüber Aufschluss geben.

Auch bei BMW-Williams steckt dieses Jahr der Wurm drin. Im letzten Jahr kam das deutsch-britische Team nach verpennter erster Saisonhälfte stark zurück. Juan-Pablo Montoya war neben Kimi Raikkonen der schärfste Verfolger von Michael Schumacher. Aber der BMW will diese Saison nicht so recht zum Siegfahrzeug werden. Außerdem hat man ein nicht zu unterschätzendes Fahrerproblem. Beide aktuellen Fahrer werden das Team nächste Saison verlassen. Montoya geht zu McLaren-Mercedes und Ralf Schumacher bestätigte erst kürzlich seinen Wechsel zu Toyota. Zudem kommt die Verletzung von Ralle. Frank Williams würde ihn wohl am liebsten gar nicht mehr in sein Auto setzen. Allerdings fehlen ihm die Alternativen. Test- und Ersatzfahrer Marc Gene könnte in seinen beiden Renneinsätzen nicht an die guten Leistungen der letzten Saison anknüpfen. Damit verspielt er wohl auch seine Chance auf ein Cockpit im nächsten Jahr. Sobald Ralf Schumacher wieder fit ist, wird er allen Gerüchten zum Trotz auf seinen Platz bei Williams zurück kehren.

Daher ist es auch nicht verwunderlich, wenn immer wieder Altbekannte Piloten ins Gespräch gebracht werden und über ihre Rückkehr in den Rennzirkus berichtet wird. Jacques Villeneuve und Mika Hakkinen sollen, wenn möglich endlich wieder die Dominanz von Ferrari und Michael Schumacher eindämmen. Dass die alten Weltmeister ins Gespräch gebracht werden, spricht nicht unbedingt für die jungen Wilden. Allerdings muss Villeneuve erst einmal zeigen, ob er noch die nötige Speed hat. Hakkinen, der wohl gerne zu BMW gehen würde, kommt nicht aus seinem Werbevertrag mit Mercedes heraus, was möglichen Testfahrten für BMW einen Riegel verschiebt. Andere alte Recken machen eher durch ihre Kommentare aufmerksam. Nigel Mansell schafft beim Zuschauen gerade noch den Start und ein paar Runden, bevor ihn die Langeweile in den Schlaf oder auf ein anderes Programm zwingt. Schumachers alter Teamkollege Eddie Irvine verlangt sogar, dass doch endlich mal einer Michael Schumacher so richtig in die Karre fahren sollte. Wenn diese Aussage vor Monaco gekommen wäre, könnte man glatt meinen, dass Formel-1-Rambo Montoya ihn beim Wort genommen hätte.

Zu einer Farce wurde an diesem Wochenende das Qualifikationstraining. Nach dem Dreher von Michael Schumacher und der Bestzeit von Jenson Button geschah Unglaubliches. Die Renaults gingen auf einmal in der letzten Kurve vom Gas. Flavio Briatore glaubte wohl, das würde niemandem auffallen. Aber auch die anderen Teams hatten ihre eigenen Wettergötter. Nun unterboten sich die Teams alle im wer-kann-die-runde-am-langstamsten-fahren. Dass sämtliche Wettergötter der einzelnen Teams daneben lagen, mag nur gerecht und dem gemeinen Zuschauer als sehr lustig vorgekommen sein. Man hätte sich besser bei unserem Maîtrolgen Marc erkundigt. Aber diese Farce zeigt einmal mehr, dass das Qualifying eine Reform bedarf. Allerdings ist die Frage, ob man eine Änderung mitten in einer Saison vornehmen sollte. Zumal alle „neuen“ Vorschläge ihre eigenen Ecken und Kanten haben.

Dass die Weltmeisterschaft diese Saison schon sehr früh entschieden sein wird, ist ja kein Geheimnis mehr. Mit Jenson Button, Jarno Trulli, Fernando Alonso und Rubens Barrichello gibt es nur noch vier Fahrer, die Michael Schumacher den Titel streitig machen können. Dass dies nur noch theoretischer Natur ist, wissen wir alle. Schumis ärgster Verfolger ist sein Teamkollege Rubens Barrichello, der bekanntlich nur Ferraris Nummer zwei ist. Damit dürfte Schumacher der siebte Titel nicht mehr zu nehmen sein. In der Konstrukteurswertung steht eine Entscheidung vielleicht schon in Deutschland an. Die Scuderia kann dort schon mit etwas Glück die Team-WM gewinnen. Dass so was bei einer Saison mit 18 Rennen passieren würde, hätte Formel-1-Macher Bernie Ecclestone wohl nur in seinen Alpträumen befürchtet.

Ich wünsche euch aber weiterhin gute Träume und Spannung gibt es ja genug beim Tippspiel...

Euer Alex'Ersatz

TORBEN

Euer Alex!

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